Samstag, Juli 26, 2008

Michael und Erich können nichts dafür

Am 12. Juni 1987 sagte Ronald Reagan anlässlich eines Besuchs von West-Berlin vor dem Brandenburger Tor und der Berliner Mauer:

"Mr. Gorbachev, open this gate! Mr. Gorbachev, tear down this wall!"
(Herr Gorbatschow, öffnen Sie dieses Tor! Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer ein!).

Am 26. Juli 2008 stand ich vor einer Mauer mit einem Tor... ähh Durchgang. Und zwar war diese Mauer in diesem Haus. Wollte kurz diesen Satz zitieren, hab s dann aber doch gelassen. Ich hatte nämlich leider niemanden den ich hätte ansprechen können um diese Mauer niederzureissen. Es war ja auch nicht das "Empire of Evil" dahinter, sondern das im Werden befindliche Schlafzimmer der Familie Tobies. Den Bau der Mauer hatte nicht das ZK der SED in Auftrag gegeben, sondern die Vorbesitzer. Und der Dämmung in der Decke nach zu urteilen hat diese Mauer WEIT vor Entstehung der DDR das schlichte Licht der Welt erblickt. Hätte mich nicht gewundert, wenn wir irgendwo Hakenkreuze an den Stromverteilern gefunden hätten... So mussten wir die Mauer also selber niederreissen. Ohne Michael oder Erich dafür aber mit einem 5-Kilo-Vorschlaghammer, ein bischen Platz und 3-5 Freiwilligen. Los gings.
Hat unheimlich viel Spass gemacht, auch wenn meine Arme danach gefühlte 10 cm länger waren... Zwischendrin phantasierte ich darüber später hauptberuflich als Arzt zu arbeiten und im Nebenjob ein Abrissunternehmen aufzuziehen. Praktisch als Ausgleich zu der arg kopflastigen Arbeit. Diese Phantasie führe ich auf ein Überangebot an Staub in der Luft und eine kurzzeitige Unterversorgung mit Sauerstoff zurück...

Freitag, Juli 18, 2008

Europäer haben Uhren,

Afrikaner haben Zeit.

Dieses Wochenende halte ich mich an diesen Spruch. Für die nächsten zwei Tage bin ich Afrikaner.
Uhr vom Handgelenk, Handy aus, noch ein grosser Schluck aus dem kleinen Glas und ab gehts ins Getümmel des Emder Stadtfestes.
Nach einer arbeitsreichen Woche freue ich mich drauf viele Bekannte und Freunde geplant oder ungeplant wiederzusehen.

Samstag, Juli 12, 2008

Mann gesucht!

"Besondere Situationen erfordern besondere Massnahmen." dachte sich diese Dame. Über Martins blog fand ich ihre Stellenanzeige. Lustige Idee. Auch wenn ich persönlich so eine Hochzeit - so sie denn zustande kommt - übers Knie gebrochen fände.
Aber wenn das was für euch ist, guckt doch mal vorbei!

Freitag, Juli 11, 2008

göttliche Apfelbäume

"Ein Apfelbaum ist ein absolutes Rätsel. Hunderte Millionen von Zellen transportieren Wasser entgegen der Gravitationskraft den Stamm hinauf - das ist ein unerklärlich komplexes Phänomen. Aber kein noch so komplexer Apfelbaum wäre in der Lage, den Menschen zu beschreiben. Wir wissen von Gott nicht mehr als der Apfelbaum von uns - deswegen sollten wir uns in Demut üben." ...

"Gottes Willen und Gerechtigkeit liegen so weit jenseits des menschlichen Verständnisvermögens wie eben der Mensch für das eines Apfelbaums. Ich kann also nur dafür beten, dass meine eigenen Bemühungen und Handlungen wirklich mit Gottes Willen harmonieren mögen."
Beide Zitate von John M. Tempelton im sz-interview

Medizin

Der gute Arzt/die gute Ärztin hat für mich 2 Kernelemente a) hohe fachliche Kompetenz, die auch mal über den Tellerrand des eigenen Faches guckt und b) eine hohe soziale/emotionale Kompetenz.

Einer unserer Patienten hat einen Tumor, der ihn wohl die nächsten 6 Monate nicht überleben lässt. Eher weit weniger. Dieser Patient hat auch noch einige "Nebendiagnosen" die seine Lebensqualität arg einschränken. Wegen des Diabetes z.B. darf er nur wenig bis keinen Zucker essen und wegen seines massiven Bauchwassers nur wenig trinken und muss eine salzarme Kost einhalten.
Mein Stationsarzt hat sich im hektischen Tagesgeschäft über eine Stunde Zeit genommen um ihn und seine nächsten Angehörigen in Ruhe und mit viel Vorsicht über seine Erkrankung aufzuklären.

Bei der Visite...
Arzt: "... wir sind an einem Punkt in der Medizin angekommen, wo jetzt alle bisherigen Beschränkungen weit hinter ihre neue Erkrankung zurücktreten. Natürlich wäre es gut weiter salzarm und zuckerfrei zu essen. Aber das schmeckt ja grauenhaft! Wenn ihnen nach irgendwas ist, was ihre Frau vielleicht besonders gut kocht, dann essen sie das. Auch wenn sie das bisher aus therapeutischen Gründen nicht durften. Lust auf ne grosse Pizza? Essen sie! Wir kümmern uns darum, das sie so würdig und schmerzfrei wie möglich in der nächsten Zeit leben können."