Wisst ihr wann es am Uniklinkum am schönsten ist? Vielleicht ist das ne komische Frage für Leute die schon beim Gedanken an ein Krankenhaus die Krätze kriegen. Ich stell die Frage noch mal: Wisst ihr wann es am Uniklinkum am schönsten ist?
Für mich gibt es zwei Zeitpunkte: morgens während des Sonnenaufgangs im Frühling oder Sommer. Das sonst so hektische Gelände liegt still um einen herum. Frische, klare Luft. Stille. Keine Menschenmassen. Mit der Akte in der Hand und Kippe im Mund geniesse ich den Weg ins Hauptgebäude.
Der zweite Zeitpunkt ist auch ausserhalb der "normalen" Arbeitszeiten. Abends nach acht im Universitären Herzzentrum. Kein Gerenne, niemand da. Ausser ich und der Rechner. Ich trete aus der Tür des Herz-Echo-Auswertungsraumes. Zweimal links herum auf die Tür zum Verbindungsgang zu. Kleiner Klaps auf den Türöffner und die Tür schiebt sich unter leichtem Ächzen auf. Die Fahrstühle lasse ich rechts liegen und gehe durch den Gläsernengang Richtung Chirurgiegebäude. Links Richtung Chirurgische Notaufnahme. Über abgelaufene, teils gesprungene Fliesen und den roten Pfeilen folgend gehe ich zur Anmeldung. Rechts abbiegen und dabei die Anmeldung links liegen lassen. Raus treten. Im Freien stehen. Frische Luft einatmen. Die Pause geniessen.
Drüber nachdenken, das man noch ca 300 Datensätze vor sich hat. Lächeln. Zurück zum Rechner auf dem selben Weg.
Die Diss(ertation) disst mich (noch) nicht. Bin motiviert und vergrabe mich morgen Mittag wieder in die Akten. Was macht ihr so?